Es ist Zeit...
- Marina Jeschke
- 29. Mai
- 2 Min. Lesezeit
.... danke zu sagen. Ein weinendes und lachendes Auge in 2025, ich trete als 1. Vorsitzende zurück! Mein Weg mit dem Cane Corso Italiano e.V.
Es war das Jahr 2009, als meine Reise begann – eine Reise, die mit der Rasse Cane Corso verbunden war. Doch sie war kein Spaziergang, sondern ein langer, beschwerlicher Prozess der Entwicklung, voller Herausforderungen und Erkenntnisse. Voller Emotionen und Kämpfen.
Schon als Jugendliche hatte ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, der mich oft in Konflikte führte, warum hätte es im Vereinsleben anders sein sollen. Mein innerer Kompass drängte mich stets dazu, für Fairness einzustehen, und die Lektionen meiner Eltern, dass Lügen niemals in Ordnung sind, prägten mich tief.
Dieser Grundsatz begleitete mich, als ich die Idee fasste, einen Verein zu gründen, um meiner Leidenschaft für den Cane Corso eine Struktur zu geben. Nur wenige standen damals dahinter, es gab zu viele Fronten, diese zu einer zu machen kostete Jahre und ich bereute nicht Politik studiert zu haben.
Ich hatte keine Ahnung, was vor mir lag. Gründungsdokumente, rechtliche Fallstricke, endlose Bürokratie – eine Welt, die mir fremd war. Nächte verbrachte ich über Akten, während Job, Familie und die vierbeinigen Gefährten um meine Aufmerksamkeit wetteiferten. Mein Mann könnte vermutlich besser zählen, wie oft ich in den frühen Morgenstunden ins Bett fiel, erschöpft, aber entschlossen weiterzumachen.
In den Anfangsjahren des Vereins wurde mir schnell klar, dass es nicht nur um Hunde ging. Wie in jedem Verein gab es Konflikte, Neid und persönliche Fehden, die nichts mit dem eigentlichen Ziel zu tun hatten. Ich musste lernen, meine Meinung oft für mich zu behalten, um den Verein nicht zu gefährden. Ja zugegeben, die ersten Jahre gelang es mir sicherlich nicht gänzlich. Doch ohne die Menschen, die mich unterstützten, hätte ich längst aufgegeben. Ihre Loyalität und Stärke gaben mir den Mut und die Kraft weiterzumachen. An dieser Stelle danke an meinen Mann, der sehr viel für mein Ziel zurückstecken musste
Heute, nach zwölf Jahren, hat sich vieles verändert. Der Verein, der einst aus einer Vision entstand, ist nun ein Fundament. Die Zusammenarbeit ist geprägt von Offenheit, Respekt und einem gemeinsamen Ziel: der Liebe zu unserer Rasse. Ich sehe, wie Menschen am Ring stehen, sich respektvoll begegnen, und ich weiß, dass wir etwas Besonderes erreicht haben trotz aller Unstimmigkeiten in all den Jahren.
Doch was tut man, wenn ein Ziel erreicht ist? Man setzt seine Energie in neue Projekte und Herausforderungen. Mit Stolz und Wehmut habe ich beschlossen, mich zurückzuziehen. Meine letzte Versammlung als 1. Vorsitzende findet im Januar statt. Es ist Zeit, anderen Platz zu machen, damit sie das Fundament weiter stärken können.
Danke an jeden Einzelnen, der diesen Weg mit mir gegangen ist. Ohne euch wäre all das nicht möglich gewesen. Ich gehe, aber die Reise des CCI e. V. geht weiter – für unsere geliebte Rasse. Der größte Dank geht natürlich an Viviana Paradiso, ohne dich wäre all das nicht möglich gewesen!

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